Martin Günzel
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ForschungDissertation: Der von einer US-geführten Militärkoalition am 20. März 2003 ohne Mandat der Vereinten Nationen begonnene Irakkrieg, der den Sturz des Regimes von Saddam Hussein zum Ziel hatte, kostete hunderttausende Menschen das Leben, destabilisierte den Irak und die umliegende Region, leistete dem internationalen Terrorismus Vorschub und untergrub die Integrität des „Westens“ weltweit. Meine projektierte Dissertation möchte vor allem einen Beitrag dazu leisten zu verstehen, wie dieser Krieg möglich und warum er geführt wurde, indem ich die Rolle eines der wichtigsten Akteure dieses Krieges untersuche: diejenige des Vereinigten Königreiches unter der Regierung von Premierminister Tony Blair. Allzu oft wird die Rolle Großbritanniens in Literatur und Öffentlichkeit verkürzt auf das Bild einer persönlichen Gefolgschaftstreue Blairs gegenüber der Administration George W. Bushs („Bushs poodle“) und eines Premierministers, der die Politik Washingtons lediglich nachvollzogen habe. In der Dissertation wird danach gefragt, wieso sich die britische Regierung und das britische Parlament 2003 für die Kriegsbeteiligung entschieden, welche Motive und strategischen Ziele dieser Entscheidung zugrunde lagen und welche politischen Ideen und Weltbilder sie formten. Darüber hinaus ist beabsichtigt, die historische Rolle Tony Blairs und der britischen Regierung zu bestimmen: Welchen Einfluss hatten sie auf den Gang der Ereignisse, und konnten sie die USA in ihrer Politik beeinflussen? Nicht zuletzt soll herausgearbeitet werden, auf welche Weise es Blair gelang, die britischen politischen Institutionen von seinem Kurs zu überzeugen und wie groß der Konsens war, den er innenpolitisch mobilisieren konnte. Beabsichtigt ist, die Irakpolitik Großbritanniens in den breiteren historischen Kontext einer Ideengeschichte des westlichen, liberal-demokratischen Interventionismus einzuordnen. Welche Ideen und Konzepte waren für diesen kennzeichnend, wie sehr prägten diese Ideen und Konzepte die britische Irakpolitik und wie unterschied sich die britische Politik von der der USA? Mithilfe dieser Fragestellungen und auf der Basis mittlerweile verfügbarer britischer Dokumente kann die Studie nicht nur einen Beitrag dazu leisten, eines der umstrittensten Kapitel jüngerer britischer Außenpolitik wissenschaftlich aufzuarbeiten, sondern auch als Sonde dienen, um die US-Irakpolitik und die jüngere westliche Außen- und Interventionspolitik insgesamt besser zu verstehen.
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